Das Tränenreich wurde als Idee aus einer Erinnerung heraus "geboren". Mein Sohn Eli und ich wollten vor einigen Jahren tatsächlich zusammen einen Second-Hand-Laden eröffnen. Als er an Sylvester 2021 ganz plötzlich starb, hat sich für meine Familie und mich die Welt komplett verändert. Nach der heftigen Erschütterung erinnerte ich mich eines Tages in der Trauerzeit wieder an unser Vorhaben... 

Auch vermochte ich nicht mehr zurückzugehen in meine eigentlichen Berufe. Direkte tagtägliche Arbeit mit Kindern und Jugendlichen traute ich mir einfach nicht mehr zu. Die Idee von einer Ladenwerkstatt für die Trauerzeit kam dann wie eine Eingebung, irgendwie folgerichtig, fast automatisch. Und so sehr ich dann auch recherchierte - so etwas gab es noch gar nicht! Das anschließende Werkeln, Basteln, Schneidern und Gestalten verschaffte mir nicht nur Tränenpausen, sondern fühlte sich auch heilsam und "richtig" an. Deswegen möchte ich dieses, zusätzlich zum eigentlichen Sortiment, allen Trauernden im Werkstattladen ermöglichen - egal ob lieber allein oder in Gemeinschaft mit anderen Trauernden. Der Trauer einen Ausdruck, eine "Gestalt" zu geben und sie in das "Leben danach" einzuarbeiten fühlt sich immer richtig an!  Oder mit den Worten von Chris Paul (einer bekannten Trauerforscherin) gesagt: " Trauern ist die Lösung - nicht das Problem!"